John Scalzi – The Collapsing Empire
Titel: The Collapsing Empire (zur Zeit kein deutscher Titel)
Autor: John Scalzi
Genre: Science Fiction, Thriller
Jahr: 2017
Durchschnittliche Lesedauer: 10 Stunden
Kurz und Knapp: Der Beginn eines neuen SciFi Zyklus, der seine Protagonisten in Stellung bringt, aber sonst mit nicht viel aufwartet
Wertung: 3.5 / 5
Beschreibung:
Kommt die größte Bedrohung aus dem Inneren? In der fernen Zukunft hat die Menschheit die Erde verlassen, um ein glorreiches Reich zu schaffen. Jetzt steht dieses interstellare Netz von Welten vor einer Katastrophe – können aber drei Individuen ihre Menschen retten? Die Vorposten des Imperiums sind aufeinander angewiesen: auf Ressourcen, auf einen Schutz vor Krieg und auf eine Art, wie seine Herrscher Kontrolle ausüben können. Dies beruht auf extradimensionalen Bahnen zwischen den Sternen, die die Welten verbinden. Aber ‚Der Fluss‘ ändert seinen Kurs, der jede Kolonie in tödliche Isolation stürzen könnte. Ein Wissenschaftler wird sein Leben riskieren, um den Herrscher des Imperiums zu informieren. Ein Spross eines Kaufmannshauses stolpert auf Verschwörer, die Macht suchen. Und die neue Kaiserin der Interdependenz muss gegen Lügen, Rebellion und Verrat kämpfen. Doch während sie daran arbeiten, die Zivilisation am Rande des Zusammenbruchs zu retten, haben andere sehr unterschiedliche Pläne. . .
Review (könnte leichte Spoiler enthalten):
Ich habe mir bereits einige Werke von John Scalzi zu Gemüte geführt und war bisher immer positiv überrascht. Zuvor war mir der Name nur in Buchhandlungen aufgefallen, jedoch wirkten die deutschen Cover wie Standardwerke, die mich nicht zum Kauf animierten. Dann zeigte mir das Internet allerdings “Der wilde Planet” (Fuzzy Nation). Während das deutsche Cover auch hier mit einem “Das Buch ist Scifi, deswegen gehört da auch ein Raumschiff drauf”daher kommt, zeigte das Originalbild den Helden des Buches, der vom original Kampfstern Galaktika stammen könnte, wie er einem Fuzzy (dargestellt als Mischung aus Schimpanse und Katze) beim Inspizieren einer Frucht zuguckt. Im Hintergrund eine Mischung aus Dschungel mit einem geparkten Raumgleiter. Das wirkt nicht so verzweifelt wie in Deutschland und die Art des Bildes erinnert an die Science Fiction Romane von damals. Denn dort hat der Roman seinen Ursprung. Er ist als eine Art Reboot der Hugo-nominierten 1962 Science Fiction Geschichte “Little Fuzzy” von H. Beam Piper.
Ich wusste nicht, was mich erwarten würde und war dermaßen überrascht, dass mich eine Geschichte, deren große Actionszene eine Gerichtsverhandlung am Ende des Buches war, so unterhalten konnte. Es war wie das eisgekühlte Getränk deiner Wahl am heißesten Tag des Jahres. Es traf genau den Punkt.
Danach habe ich noch “Androidenträume” und “Agent der Sterne” gelesen, die bei mir das gleiche Gefühl hinterlassen haben.
So habe ich mich sehr auf das neue Machwerk von John Scalzi gefreut als ich es gesehen habe: The Collapsing Empire. Und dann habe ich den Roman gelesen.
Ich liebe den Schreibstil von John Scalzi, der auch bei den ernstesten Situationen eine Prise Humor mit einbringt und auch der Roman ist gut geschrieben. Man will weiterlesen. Und hier kommt auch schon mein Problem: er endet, bevor er richtig beginnt. Dieser Roman krankt an der “Wir müssen unbedingt mindestens 3 Bände rausbringen”-Psychose, die im Buchhandel leider überall zu sehen ist. Wir bekommen hier die Protagonisten vorgestellt und die Situation mit “Dem Fluss”, sowie die Grundsteine der Intrigen, die an ein Game of Thrones oder Dune Light denken lassen mit Bezug auf unsere Welt nach dem Jahre 2000. Und dann ist er vorbei ohne wirklich etwas abgeschlossen zu haben. Mich stört das im Moment sehr bei Büchern. Man denkt, man hat ein vollständiges Produkt, muss dann aber auf die Fortsetzungen warten. Hey, ich habe mir ein neues Computerspiel gekauft. Wie, ich muss DLC im Werte von 100 Euro kaufen, um das Ende zu sehen?
Sollten alle “Empire”-Teile vorliegen, werde ich wohl ein Binge-Reading der Romane machen. Unter Umständen geht dann auch die Wertung um 0,5 bis 1 Punkt weiter hoch. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist mein Ratschlag: lest euch nur Kapitel 1 durch. Das funktioniert prima als alleinstehende Kurzgeschichte. Bei dem Rest würde ich eine Leseempfehlung geben, sobald die anderen Teile da sind. In der Zwischenzeit sind noch genug andere Werke von Scalzi vorhanden, um die Zeit zu überbrücken 🙂
I received this book in exchange for an honest review via NetGalley.
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English Version:
Title: The Collapsing Empire
Author: John Scalzi
Genre: Science Fiction, Thriller
Year: 2017
Average reading time: 10 hours
In short: The beginning of a new SciFi cycle, which puts its protagonists in position, but otherwise does not much else
Rating: 3.5 / 5
Description
Does the biggest threat lie within? In the far future, humanity has left Earth to create a glorious empire. Now this interstellar network of worlds faces disaster – but can three individuals save their people? The empire“s outposts are utterly dependent on each other for resources, a safeguard against war, and a way its rulers can exert control. This relies on extra-dimensional pathways between the stars, connecting worlds. But ‚The Flow‘ is changing course, which could plunge every colony into fatal isolation. A scientist will risk his life to inform the empire’s ruler. A scion of a Merchant House stumbles upon conspirators seeking power. And the new Empress of the Interdependency must battle lies, rebellion and treason. Yet as they work to save a civilization on the brink of collapse, others have very different plans . . .
Review (may contain light spoilers):
I have already read some works by John Scalzi and have always been pleasantly surprised. Previously, I had noticed the name only in bookshops, but the German covers looked like standard works, which did not animate me to pruchase them. Then the Internet showed me „Der Wilde Planet“ (Fuzzy Nation). While the German cover again shows us a „This book is Scifi, therefore we need a generic space ship on it“, the original illustration showed the hero of the book, who could be from the original Battlestar Galactic, with a fuzzy (pictured as a mixture of Chimpanzee and cat) inspecting a fruit. In the background a mixture of jungle with a parked glider. This does not seem as desperate as in Germany and the nature of the picture is reminiscent of the science fiction novels of old times. For there the novel has its origin. It is a sort of reboot of the Hugo-nominated 1962 science fiction story „Little Fuzzy“ by H. Beam Piper.
I did not know what to expect and was so surprised that a story, which great action scene was a court ruling at the end of the book, could entertain me that much. It was like the ice-cold drink of your choice on the hottest day of the year. It hit the right spot.
After that I have read „Androiddreams“ and „Agent to the Stars“, which have left me with the same feeling.
So I was really looking forward to the new work of John Scalzi when I saw it: The Collapsing Empire. And then I read the novel.
I love the writing style of John Scalzi, who always brings a sense of humor in the most serious situations and the novel is very well-written. You want to read more. And here comes my problem: it ends before it starts properly. This novel suffers from the „We necessarily must have at least three volumes“ psychosis, which is unfortunately everywhere in the book trade. We get the protagonists presented here and the situation with „The Flow“, as well as the foundations of the intrigues that seem like a Game of Thrones or Dune Light with connections to our world after the year 2000. And then it’s over without really finishing anything. Not even a “We have not destroyed the empire but the first death star is gone, here have a medal”. This is disturbing me very much at the moment. One thinks one has a complete product, but then has to wait for the sequels. Hey, I bought a new computer game. What, I need to buy DLC in the value of 100 euros to see the end?
If all „Empire“ parts are available, I will probably make a binge reading of the novels. In that case, the score will probably increase by 0.5 to 1 point. But at the present time my advice is: read only the first chapter. This works fine as a stand-alone short story. For the rest I would give a reading recommendation, as soon as the other parts are available.
In the meantime, read some other Scalzi. 🙂
I received this book in exchange for an honest review via NetGalley.