Sabine Städing: JOHNNY SINCLAIR – BERUF: GEISTERJÄGER
Titel: JOHNNY SINCLAIR – BERUF: GEISTERJÄGER
Autor: Sabine Städing
Genre: Kinderbuch
Jahr: 2017
Durchschnittliche Lesedauer: 6 Stunden
Kurz und Knapp: Grusel(?)geschichte für unbekanntes Publikum
Wertung: 3 / 5
Beschreibung:
Moment mal! Seit wann können Schädel knurren? Dem 12-jährigen Johnny läuft es kalt den Nacken runter, als ihn der Totenkopf anquatscht, den er im Moor gefunden hat. Als hätte er mit dem zickigen Geistermädchen und dem grölenden Highlander auf seiner Burg nicht schon genug Spuk am Hals! Doch der Totenkopf entpuppt sich als Profi in Sachen Gruselbekämpfung und hilft Johnny dabei, der mutigste Geisterjäger zu werden, den die Welt je gesehen hat!
Review:
Gleich vorneweg: das Buch ist nicht schlecht! Aber ich persönlich habe dennoch kleine Probleme damit.
Haley Joel Osment, äh, ich meine, Johnny Sinclair… wollte Bastei hier tatsächlich den Geisterjäger John Sinclair von Jason Dark mit einem Kinderbuch verknüpfen? Oder war dies tatsächlich eine Idee von Frau Städing? Diese Frage hat mich die ganze Zeit beschäftigt, während ich dieses Buch gelesen habe. Unser Johnny hat sogar Groschenhefte von John Sinclair rumliegen. Wobei diese vermutlich noch nicht für das Zielpublikum geeignet sind. Aber wer ist eigentlich das genaue Zielpublikum? Als Erwachsenen mit Kenntniss des Originals störte mich die ganze Zeit die Crosspromotion. Ohne diese Verbindung hätte ich das Buch vermutlich mehr genossen. Vom Schreibstil her richtet sich das Buch eindeutig an spätere Grundschüler. Allerdings wird es die Vorpubertierenden wohl eher nicht gruseln. Die Gruselgeschichten bei der Nachtwanderung auf Klassenfahrt sind vermutlich spannender. Ich denke, das Zielpublikum sind Kinder, die sich bei “Die Schlümpfe 2” gegruselt haben. Die haben dann vermutlich aber noch nie von John Sinclair gehört. Und wenn sie von John Sinclair gehört haben sollten, dann werden sie vermutlich nicht mehr mit Johnny auf Geisterjagd gehen wollen.
Ansonsten beinhaltet die Geschichte alles, was zu einem typischen Jugendbuch gehört: Außenseiter-Figuren, die “fiesen Kinder”, eine handvoll Freunde und Unterstützer aus seltsamen Lagern. Quasi Gregs Tagebuch mit Totenschädeln. Oder viele ähnlich gelagerte Bücher. Durch kurze Sätze und einfache Inhalte (mit Ausnahme von Voodoo Fachjargon) bleibt es aber ein angenehmes und schnelles Lesevergnügen.
Ich weiß, dieser Roman wurde nicht für mich geschrieben und ich bin definitiv nicht das Publikum, dass Bastei hier erreichen will, deshalb sollte man mein Gemecker auch nicht als totalen Verriss sehen. Ich bin mir sicher, es gibt Kinder, die das Buch mögen. In meinem Umkreis habe ich aber leider keine mit Durchhaltevermögen dafür finden können.
I received this book in exchange for an honest review via NetGalley.